Unsere Betriebsweise: die wesensgemäße Bienenhaltung
Wir führen unsere Bienenvölker naturbewusst, bienengemäß und weitgehend den natürlichen Zyklen des Bienenvolkes folgend. Die gute fachliche Imkerpraxis arbeitet grundsätzlich mit der Natur der Bienen und nicht gegen sie, bei mir ideologiefrei und mit Erfolg bereits in der 4. Generation. Von meinem Vater und meinem Opa habe ich die Achtung vor den Bienen gelernt. Die Bienen sind Lebewesen mit der Erfahrung von Jahrmillionen, die sie bis in die Jetztzeit gebracht hat und sie, wenn der Mensch nicht zu arg in das ökologische Gefüge eingreift, auch über die nächsten Jahrmillionen bringen wird. Bei uns früher war die Einstellung gegenüber den Bienen, der Natur und der Umwelt von Achtung geprägt, also eine anthroposophische Einstellung. Mit dieser Einstellung betreiben wir auch heute noch unsere Imkerei. Schaut man sich die verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Bioverbände an, so stellt man schnell fest, dass meine Vorfahren bereits weiter waren. Heute heißt das ökologisch imkern und es wird nach bestimmten Richtlinien (eine EU-Öko-Verordnung darf natürlich auch nicht fehlen) zertifiziert. Doch wird der Honig dadurch besser? Ist der zertifizierte Biohonig besser? Was wird denn zertifiziert, die Betriebsweise oder der Honig?
Bienen sind freie Wesen, die ihre eigenen Gesetze haben. Es gilt diese zu erkennen, zu beachten und nach diesen mit den Bienen zu arbeiten und nicht gegen sie. Entsprechend sieht dann auch die Zucht, oder besser Auslese, und Vermehrung aus.
Also wende ich die von meinen Vorfahren bereits mit Erfolg praktizierten bienenfreundlichen Haltungspraktiken an, die mit einer stark am Wesen der Bienen orientierten Bienenpflege einhergeht und halte unserer Gegend angepasste Bienenrassen.
Jedes Bienenvolk benötigt zum Überleben einen Hohlraum und ein Schwarm ist darauf angewiesen, selbigen zu finden. Da ein Bienenvolk sich seine Behausung nicht selbständig errichten kann, stellen ihnen die Imker seit Jahrhunderten entsprechende Behausungen zur Verfügung. In manchen Gegenden waren es Klotzbeuten, ausgehöhlte Baumstämme, Lehm- und Tongefäße, die aus der Heide bekannten Strohkörbe und im letzten Jahrhundert zunehmend Holzkästen und Magazinbeuten.
Wie die weltweite Imkerei zeigt, sind den Bienen Form und Material der Beuten völlig egal. Für den Imker spielt hingegen die Handhabbarkeit der Beute eine wesentliche Rolle. Daraus ergibt sich die heute gebräuchliche Quadrat- oder Rechteckform.
Wir imkern in Segeberger Beuten (Magazinbeuten) aus Styropor, die frei aufgestellt werden. In diesen Styroporbeuten können unsere Bienen ein optimales Raumklima schaffen. Sommers wie winters haben wir eine optimale Wärmedämmung und im Gegensatz zu Holzbeuten, die vor allem bei nassen und kalten Wetterlagen innen leicht feucht werden, kennen wir keine Winternässe und Schimmelbildung. Das mag bedingt auch mit der optimalen Volksstärke zusammenhängen.
Unsere Honige spiegeln die geschmackliche Vielfalt der Natur, der Jahreszeiten und der verschiedenen Regionen wider. Dabei entwickelt jeder Standort seine Eigenart, die wir erhalten, weil wir unsere Honige nicht miteinander mischen. Außerdem wird der Honig erst einmal in der Wabe reifen gelassen. Die Art der Honiggewinnung und der Honigverarbeitung und -lagerung sind entscheidend für die Honigqualität. Wir setzen auf die messbaren Qualitätskriterien des Deutschen Imkerbundes für Honig, die deutlich über die gesetzlichen Bestimmungen für Honig (HonigVO) hinausgehen. Unsere Honige unterliegen also höchsten Qualitätsanforderungen. Zur Absicherung der hohen Qualität und auch der Deklaration der Honigsorten führen der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) und die Lebensmittelüberwachungsämter Qualitätskontrollen von Honigen durch.
Der Geschmack des Honigs wird entscheidend geprägt durch die Trachtpflanzen. Dabei wird unterschieden zwischen Blütenhonig (Mischhonige, Sortenhonige) und Honigtauhonig (regional verschieden). Früher wurde der Honig durch Auspressen der Waben gewonnen. Dabei erhielt der Honig zwangsläufig einen intensiven Wabengeschmack und je nach Zustand der Waben auch einen entsprechend strengen Beigeschmack. Heute wird der Honig grundsätzlich aus den Waben (Zentrifugalkraft) herausgeschleudert.
Aber auch heute haben die Waben generell einen großen Einfluss auf den Geschmack. Ältere Waben, in denen die Bienen bereits einmal oder mehrmals ihre Brut gepflegt haben, sind für die Gewinnung geschmacksspezifischer Sortenhonige nicht geeignet, weil dann der Wabengeschmack dominiert. Wir verwenden grundsätzlich frische und unbebrütete Waben. Brut- und Honigraum werden durch ein Absperrgitter getrennt. So kann die Königin sich nicht im Honigraum breitmachen und dorthin ihr Brutnest ausdehnen.
Allein deswegen werden wir in unserer Imkerei niemals sog. Bio-Honig erzeugen können, denn z.B. bei Demeter sind Absperrgitter nicht erlaubt. So einen ideologisierten Honig möchte ich dann doch nicht verzehren. Hier tut Aufklärung not. Und durch Aufklärung und Probieren lassen haben wir so manchen Bio-Honig-Kunden gewonnen.
Großen Einfluß auf die Honigqualität hat auch die Art der Honigverarbeitung. Bei uns üblich ist ein 3-faches Sieben, danach wird der Honig ruhen und klären gelassen, eventuell wird abgeschäumt und bei Beginn der Kandierung durch mehrfaches Rühren gebrauchsfertig gemacht und in Gläser abgefüllt. Die Konsistenz kann durch die Intensität der Bearbeitung während der Kandierung gesteuert werden.